Mit Fotomontage-Bildern bietet das kleine Geschäft Qnootsch in Oberkassel etwas andere Ansichten von Düsseldorf.
Ein großer Gorilla umschlingt den Rheinturm, während rechts von ihm ein Flugzeug mit einer große Banane auf ihn zufliegt, ein anderes Mal sitzt der Affe sichtlich erschöpft am Bahnsteig der U-Bahn, neben ihm steht ein großer Koffer mit dem Schriftzug „Banane“. Ein riesiger Teddy-Bär schaut an einer Straßenecke hinter ein paar Häusern hervor, im Hintergrund sieht man den Rheinturm, dann sitzt er mit einem kleineren Teddy am Rheinufer, hat den Arm um ihn gelegt und blickt auf das Stadtpanorama. All diese Szenen sind nicht real – sondern auf gewöhnliche Fotos von Düsseldorf reinmontiert worden.
"Stadtecken"
Künstlerpaar zeigt utopische Ansichten aus Düsseldorf
13 Fotos
„Viele Menschen bleiben, wenn sie die Bilder sehen stehen, und lachen dann darüber“, sagt Christian Jakobs, der Inhaber des Familienladens qnootsch in Oberkassel ist. Seit vergangenem Jahr verkauft er die Fotomontagen in seinem Laden und kümmert sich um den Vertrieb. Die Bilder, die auf Holz, Alu-Dibond oder Acrylglas gedruckt sind, gibt es in verschiedenen Größen, aber auch als Postkarten. Rund 40 verschiedene Motive sind von den Bildern verfügbar, 31 von den Postkarten.
Entworfen und künstlerisch bearbeitet werden die Bilder von Marta und Bartosz Kistela aus Remscheid, die mit dem Projekt zunächst privat begonnen hatten. „Durch Facebook haben sie dann große Aufmerksamkeit erhalten und waren 2016 erstmalig damit auf der Düsseldorfer Büchermeile“, erzählt Jakobs. So wurde auch er auf die Bilder aufmerksam. „Es war sofort ein ‚Headturner‘ für mich.“ Zuhause hat er seitdem auch selbst ein Bild hängen – „Papierbote“, auf dem zwei große Papierboote auf dem Rhein, unter der Theodor-Heuss-Brücke, durchschippern.
Als er und seine Frau Rebecca den Laden in Oberkassel im vergangenen Sommer eröffneten, war schnell klar, dass die „Stadtecken“ auch Teil des Geschäfts werden mussten. „Die Bilder sprechen alle in einer Familie an, Kinder, aber auch Senioren“, erklärt Jakobs. „Stadtecken“ sei ein generationsübergreifendes Projekt. Vor allem Senioren erfreuten sich an den Bildern – sowohl als Touristen als auch als Menschen, die selbst in Düsseldorf lebten. „Die meisten finden irgendeine Verbindung dazu, entweder als Touristen oder als Einheimische.“
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So gibt es bei „Stadtecken“ Motive von Düsseldorf, die für fast jeden sofort mit Düsseldorf in Verbindung gebracht werden – wie etwa der Rheinturm, die Theodor-Heuss Brücke oder der Medienhafen. Bei anderen Bildern muss man sich schon etwas in der Stadt auskennen, um die Verbindung zu Düsseldorf ziehen zu können. So ist das beispielsweise bei „Wildschwein und Fuchs“, auf dem besagtes Wildschwein und besagter Fuchs auf einer Metallbank neben einem Mülleimer sitzen, hinter ihnen Bäume und Wasser, vor ihnen rotes Kopfsteinpflaster. „Nur Düsseldorfer wissen, dass das eine Düsseldorfer Bank und ein Düsseldorfer Mülleimer ist und es nur vor dem Landtag dieses rote Pflaster gibt“, sagt Jakobs. Produziert und gedruckt wird in Remscheid. „Es ist ein lokales Produkt“, bestätigt qnootsch-Inhaber Jakobs.
Am meisten würden „Big Banana“, das Bild mit dem Gorilla am Rheinturm, und „Freundschaft“, das mit den beiden Teddybären, gekauft. Jakobs‘ Lieblingsmotiv ist „Blinde Passagiere“: Auf dem Bild fahren eine Giraffe, ein Gorilla, ein Panda- und ein Braunbär in der U75. Ungefähr die Hälfte der „Stadtecken“ kauften Kunden des qnootsch als Geschenke für andere, die andere Hälfte behielten sie selbst. Zum Teil seien Menschen auch irritiert über die Bilder. „Es gab schon einmal die Situation, dass Menschen die Bilder ernst genommen haben, zu Orten gegangen sind und dann verwundert waren, dass es dort nicht so aussieht, wie auf den Bildern“, erzählt Jakobs. Auf der anderen Seite gäbe es aber auch diejenigen, die immer wieder kommen würden, um mehrere Bilder zu kaufen.
Der Erfolg von „Stadtecken“ hat sich rumgesprochen. Inzwischen werden auch Shootings angeboten, bei denen Menschen in bestimmte Bilder reingeschnitten werden können. Erst kürzlich hätten zudem ein Rechtsanwalt und Vodafone Bilder angefragt. „Es freut uns natürlich, wenn sich Firmen Düsseldorf mit den Bildern sozusagen mit ins Büro nehmen“, sagt Jakobs.
In naher Zukunft will das Trio ihr Konzept noch ausbauen und im nächsten Jahr Fotomontagen von den 20 größten deutschen Städten anbieten. Auch bekannte europäische Städte haben sie schon im Visier. „Langfristig gesehen wäre es natürlich auch für Düsseldorf schön, wenn man bestimmte Stadtteile in den Vordergrund rücken würde“, so Jakobs.
Bis dahin findet man Affe, Teddy und Giraffe im qnootsch auf der Luegallee in Oberkassel oder derzeit noch auf dem Kö-Bogen-Markt auf dem Düsseldorfer Weihnachtsmarkt begegnen.
So könnt ihr die "Stadtecken" kaufen
Postkarten gibt es für 1,50 Euro, die Bilder kosten bei 10x50 13,50 Euro, bei 13x80 17,50 Euro und bei 20x30 24,50 Euro. Wer eine große Leinwand haben möchte, muss zwischen 50 und 80 Euro in die Hand nehmen.
Verkauft werden die genialen Motive entweder direkt im Qnootsch-Laden an der Luegallee 43 in Oberkassel, zum Zeitpunkt dieser Zeilen noch auf dem Weihnachtsmarkt am Kö-Bogen, oder im Internet unter www.stadtecken.de.
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