Rhein-Taxi in Düsseldorf fährt auch während Corona-Krise: „Wir sind noch für euch da!“

Wie ist das während des Coronavirus mit dem Taxi? Kann sich noch ein Taxi in Düsseldorf rufen? Wir haben Stefanie Biewald von Rhein-Taxi interviewt.
Foto: Rhein-Taxi Datenfunkzentrale 212121 GmbH
Foto: Rhein-Taxi Datenfunkzentrale 212121 GmbH

Was aufgrund des Coronavirus geschlossen wird, ist allgemein oft klar. Kitas, Schulen, Friseure oder Restaurants, die zum Beispiel nur noch liefern und Lieferdienste anbieten dürfen. Doch wie ist das mit dem Taxi? Wir sprachen mit Stefanie Biewald (Foto, rechts 2. von unten), der Geschäftsführerin von Rhein-Taxi, die uns erklärt hat, dass immer wieder aufmunternde Anrufe in der Düsseldorfer „Datenfunkzentrale“ ankommen und das Unternehmen noch an Diensten anbietet. Allerdings rufen auch Personen an, die einfach nur fragen wollen, ob man überhaupt noch ein Taxi bestellen kann.

„Gute Tag, mein Name ist Ilse Müller [der Name ist frei erfunden] und ich möchte gar kein Taxi bestellen, sondern nur wissen, ob ich eins bestellen kann, wenn ich eins brauche.“

Solche Anrufe kommen immer wieder unter der Rufnummer 0211/212121 rein. Und daher möchte Stefanie Biewald, dass alle Bescheid wissen: „Ja, wir sind noch für euch da!“. Doch wie fast alle Branchen trifft die Corona-Krise auch die Taxi-Unternehmer. Es gibt keine Partys mehr, keine abendliche Restaurant-Besuche, keine Fluggäste. Daher wollten wir wissen:

Wer fährt denn überhaupt noch Taxi?

Neben den alltäglichen Privatkunden, die weniger geworden sind, sind das vor allem ältere Menschen, Krankenhausfahrten, Botenfahrten, aber auch solche, die Services wahrnehmen, die wir schon vor dem Coronavirus angeboten haben. Wie Einkaufsfahrten und Einkaufsbegleitung oder aber auch Arbeitnehmer, die (noch) nicht im Homeoffice arbeiten und von ihren Arbeitgebern ein Taxi bestellt bekommen, um nicht mit öffentlichen Verkehrsmittel zu ihrer Arbeit fahren zu müssen.

Wie weit sind die Fahrten durch die Corona-Krise zurückgegangen?

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben wir weitaus weniger als die Hälfte der Fahrten.

Wie wollt ihr die Krise rund um das Coronavirus überstehen?

Im ersten Schritt mussten wir so weit wie möglich die Kosten reduzieren. Das heißt Taxis, die momentan eh nicht mehr benötigt werden, stilllegen und Kurzarbeit beantragen. Zudem versuchen wir über Social Media und alle anderen möglichen Kanäle zu zeigen, dass wir noch da sind. Wer ein Taxi braucht, kann uns einfach anrufen oder über unsere Rhein-Taxi App bestellen. Zudem haben unsere Taxi-Unternehmen entschieden zwischen Vordersitzen und der Rückbank eine Plexiglas-Scheibe einzubauen. Dadurch sollen die Fahrer, aber auch unsere Gäste stärker geschützt sein. Nach jeder Fahrt werden zudem alle Wagen desinfiziert.

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Macht ihr während der Corona-Krise auch positive Erfahrungen?

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigen einen sehr starken Zusammenhalt und bringen sich mit Ideen ein, um die Zeit zu meistern. Zudem wollen alle weiterarbeiten. Auch alle Fahrerinnen und Fahrer stehen bereit und wollen nicht aufgeben. Zudem bekommen wir nach Fahrten sehr viel positives Feedback. Die Gäste bedanken sich per E-Mail oder telefonisch für den Service und dass wir noch weitermachen und sie nicht im Stich lassen. Diese Rückmeldungen machen uns in diesen Zeiten noch glücklicher als sonst und lassen uns wissen, wie sehr unsere Arbeit – vor allem während der Corona-Krise – geschätzt wird.

Eine Person muss von A nach B kommen, dann ruft sie ein Taxi. Das ist klar. Aber welche Angebote bietet ihr eigentlich sonst noch an?

Neben den bereits erwähnten Krankenhausfahrten, Einkaufsfahrten und der Einkaufsbegleitung, haben wir schon immer Botenfahrten angeboten. Hier können sich Kunden etwas liefern lassen, wie Medikamente, aber auch die Einkäufe aus dem Supermarkt ihrer Wahl. In letzter Zeit nehmen auch Gastronomen unsere Dienste immer stärker wahr, um Essen auszuliefern. Bei sogenannten Sonderfahrten bieten wir jeden erdenklichen Service an, währen der Taxameter läuft: Vom Eindrehen einer Glühbirne bis hin zum Gassi gehen mit dem Hund. Also alles, wobei wir jemandem helfen können. Unter dem Hashtag #ichauch haben wir per Video auf Facebook zudem ganz allgemein zu Solidarität aufgerufen. Jeder soll allen helfen, die Hilfe benötige. Momentan noch mehr als sonst. Denn nur gemeinsam schaffen wir es, auch diese Krise zu überstehen!

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