Lese-Tipp: „Das Register“ von Marcel Mellor: Düsseldorfer Autor begeistert mit Science-Fiction Thriller

Ihr habt während der Corona-Krise Langeweile? Dann hätten wir hier etwas für euch! Unseren Buch-Tipp "Das Register" des Düsseldorfer Autors Marcel Mellor.
Foto: Marcel Mellor
Foto: Marcel Mellor

Ihr habt während der Corona-Krise Langeweile Zuhause? Dann hätten wir hier etwas für euch! Der Düsseldorfer Autor Marcel Mellor hat im April seinen Science-Fiction Thriller „Das Register“ veröffentlicht. Hier könnt ihr das Buch in digitaler Version kaufen. Wir durften das Werk schon vorab lesen und waren total begeistert.

Fans der Serie „24“ oder des Films „Minority Report“ werden „Das Register“ lieben. Unser Autor Vassili war von der ersten Seite an gefesselt, konnte kaum aufhören in den 424 Seiten weiterzulesen, hat während rasanter Verfolgungsjagden selbst einen hohen Puls bekommen und diverse Charaktere liebgewonnen. Daher hat er die Hoffnung, dass „Das Register“ eine Fortsetzung finden wird und will von Marcel Mellor wissen, wie Menschen, die während der Corona-Krise etwas mehr Zeit haben, vielleicht selbst zu Schriftstellern werden können. Zudem gibt der Autor selbst Buch-Tipps für die Corona-Krise.

Zum Inhalt des Buchs:

David Manoah könnte glücklich sein. Das Register hat eine perfekte Welt geschaffen, die jedes Unrecht rückgängig macht. Es ist sogar möglich, mit seinem vergangenen Ich zu kommunizieren. Doch Davids Fehltritte sind zu alt, um repariert zu werden und sie haben ihm ein einsames Leben und einen tristen Bürojob hinterlassen. Unerwartet erhält er eine Nachricht von seinem zukünftigen Ich: “Lois wird dein Untergang sein”. David ignoriert die Nachricht, er glaubt an eine technische Panne. Doch dann wird er zufällig zum Mitwisser eines geplanten Mordes. Plötzlich gerät die perfekte Registerwelt aus den Fugen: Auftragskiller und Polizisten machen Jagd auf David, seine Kollegen wenden sich gegen ihn. Davids einzige Hilfe ist eine Bande von Hackern, die Zugang zur Register-Technologie hat – und eine geheimnisvolle Frau namens Lois.

Dein Buch ist gerade im Handel erschienen. Was ist das für ein Gefühl?

Ein bisschen unwirklich. Während des Schreibens waren die Figuren aus dem Buch und ich ja sozusagen unter uns. Jahrelang. Jetzt aber verbringen hunderte Leser viele Stunden in der Welt des Registers. Das ist schon schräg.

Wie bist du auf die Idee zu diesem Buch gekommen?

Die Grundidee ist mir beim abendlichen Gang zum Briefkasten gekommen. Ich habe mich gefragt: Wie wäre es eigentlich, wenn ich von meinem „Ich aus der Zukunft“ einen Brief bekommen könnte? Und wenn diese Art der Kommunikation ganz normal wäre? Das war die Idee, und sie war, wie bei jedem Buch, erst mal nicht viel wert. Bis daraus eine Geschichte wurde, musste noch viel passieren.

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Von den ersten Worten bis zum fertigen Buch – wie lange hat das gedauert bis du fertig warst?

Das hat ziemlich genau fünf Jahre gedauert. Zu Beginn habe ich einen ersten Entwurf verfasst. Diesen habe ich dann in drei größeren Runden überarbeitet. Das war am zeitaufwändigsten. Zum Schluss habe ich den Text mit einer renommierten Lektorin aus Berlin feingeschliffen. Nun hocken wir alle Zuhause rum und haben mehr Zeit als noch vor dem Coronavirus.

Kannst du Tipps geben, wie jemand, der gerne anfangen würde zu schreiben, das am besten anstellen sollte?

Das ist schon ein wenig Geschmacksache. Einige schreiben einfach drauflos und schauen, wie sich Charaktere und Plot entwickeln. Stephen King zum Beispiel. Das wirkt erst mal spaßiger als einen ausgefeilten Plan in Wörter zu gießen. Die Arbeit kommt dann aber hinterher. Damit aus dem Text eine gute Geschichte wird, muss man nachträglich aufräumen: Figuren streichen, Handlungsstränge entwirren, vieles umschreiben. Andere Schriftsteller wie J.K. Rowling planen deswegen vorher alles bis ins kleinste Detail. Ich würde dazu raten, zumindest die Figuren sehr genau zu planen. Was sind ihre Stärken, aber vor allem ihre Schwächen? Welche davon sollen sie im Lauf der Geschichte überwinden? Diese Fragen sind auch in einem geradlinigen Thriller wichtig.

Und wenn du auf die ganze Entstehungszeit des Buches zurückschaust. An welchen Punkt würdest du dir eine Botschaft schicken und einiges anders machen?

Ich habe viel Zeit in den Feinschliff von Kapiteln gesteckt, die jetzt im Papierkorb liegen. Ich würde mir schreiben: “Marcel, gib Gas und schreib das Ding erst mal fertig.” Und ich würde mir ein paar ermutigende Worte schicken. Schließlich ist ein Roman ja immer eine große Wette. Man sitzt da Morgen für Morgen vor leeren Seiten und fragt sich, ob das überhaupt irgendwer lesen will.

Wenn du dir im realen Leben eine Botschaft in die Vergangenheit schicken könntest, wie würde diese lauten?

Die große Frage ist: Würde ich mir überhaupt eine Botschaft schicken? Schließlich könnte ich mit meiner Idee, wie ich die Gegenwart verbessere, völlig falsch liegen. Zum Beispiel haben wir jetzt als Familie drei Jahre lang eine Wohnung gesucht, erfolglos. Zuletzt hatten wir das Gefühl, dass wir am Anfang zu wählerisch waren. Aber letzten Monat haben wir endlich genau das bekommen, was wir gesucht haben. Kurz vor Corona. Gut, dass ich die Vergangenheit nicht geändert habe!

Kannst du uns für die nächsten Tage – neben deinem Buch – noch andere Werke empfehlen?

Thematisch passt “Silo”, ein SF-Thriller, in dem die Menschheit nach einem Krieg unter die Erde ziehen muss. Sehr intensives Buch, bei dem einem die aktuelle Quarantäne-Situation anschließend recht goldig vorkommt. Wer sich’s so richtig geben will: “Das Licht der letzten Tage” von Emily St. John Mandel. In diesem Buch hat eine Grippe-Pandemie den Großteil der Menschheit dahingerafft. Die Überlebenden müssen sich damit arrangieren. Eine leise, aber spannende Geschichte, die noch lange nachklingt.

Und was hast du dir für die nächsten Tage/Wochen/Monate – je nachdem wie lange die Situation so weitergeht – vorgenommen? Vielleicht ein neues Buch zu schreiben?

Ich arbeite bereits am Plot der Fortsetzung von “Das Register”. Meine Frau meinte, bei meinem Schreibtempo reicht eine einzelne Pandemie nicht für ein komplettes Buch. Damit hat sie wohl recht. Anderseits: ich habe mir auch vorgenommen, nicht wieder fünf Jahre zu brauchen. Schon allein, weil diesmal viele Leser auf die Fortsetzung warten.

Dem können wir nur zustimmen und hoffen schon bald die Fortsetzung lesen zu können!

Zum Autor:

Marcel Mellor ist Autor, Blogger und Produktstratege. Er lebt auf der Schnittstelle von Science Fiction und Gegenwart. Was läge da näher, als einen Zeitreise-Roman zu schreiben. Mellor wurde 1987 geboren und wuchs am Niederrhein auf. In den letzten zehn Jahren arbeitete er als Software-Entwickler, Gründer und Stratege von digitalen Produkten. Seinen ersten Roman veröffentlichte er im Alter von 15 Jahren. Sein Herz schlägt für die Cyberkultur und das Verhältnis von Mensch und Maschine. Gedanken dazu veröffentlicht er auf seinem Blog.