Bundesregierung droht: Kommt jetzt das FIFA-Points-Verbot in Deutschland?

Werden FIFA-Points auch in Deutschland verboten? Für die Profi-Gamer hierzulande hätte das schwerwiegende Konsequenzen, Hobby-Zocker hoffen.
Foto: Rokas Tenys/shutterstock
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Werden FIFA-Points bald auch in Deutschland verboten? Mit der virtuellen Währung können sich Zocker des beliebten FIFA-19-Modus „Ultimate Team“ Pakete kaufen, in denen sich mal mehr, mal weniger gute Spieler verstecken. Die Bundesregierung könnte das nun als illegales Glücksspiel einstufen.

Vor allem FIFA-Profis sind auf die virtuelle Währung angewiesen und investieren zumeist mehrere Tausend Euro Echtgeld in Packs, um sich die bestmögliche Mannschaft zusammenzustellen. Sobald ein neuer FIFA-Ableger herauskommt, FIFA 20 wird für den Herbst 2019 erwartet, geht das Spiel wieder von vorne los. Der große Profiteur ist EA Sports – Schätzungen zufolge verdient der Spieleentwickler alleine mit diesen sogenannten „Lootboxen“ bei FIFA rund 800 Millionen Dollar jährlich, Tendenz steigend.

Nachdem der Spielehersteller sich gezwungen sah, die virtuelle Währung in Belgien offline zu nehmen, könnte nun auch ein Verbot in Deutschland erfolgen. „Jugendschutz geht vor Profitgier. Das muss auch im Gaming-­Bereich gelten“, wird nun Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von der „Sportbild“ zitiert und sorgt damit für ein Aufhorchen in der deutschen Gaming-Szene.

Denn: Wer kein Echtgeld mehr in sein Ultimate Team investieren darf, hat auf Dauer keine Chance gegen die internationale Konkurrenz. So ergeht es zurzeit dem Belgier „StefanoPinna_21“, der ins Ausland ziehen muss, will er weiterhin bei den wichtigen, europaweiten Turnieren um das große Preisgeld mitspielen.

Nun zieht auch die Bundesregierung in Deutschland offenbar ein Verbot in Erwägung. Ministerin Giffey weiter: „Wir werden in Abstimmung mit den Ländern ein modernes Jugendmedienschutzgesetz erarbeiten. Dabei wird die Frage sicherer Online Games auch eine Rolle spielen. Online muss es genauso klare Regeln geben, wie wir sie offline schon haben.“ Anbieter müssten zudem mehr Verantwortung übernehmen.

Während die deutschen Profis nun vor einem Verbot zittern, hätte ein Stop des Verkaufs der FIFA-Points auch Gewinner: So gilt das Investieren von Echtgeld vor allem unter Hobby-Zockern, die EA Sports keine Kohle in den Rachen werfen wollen, als verpönt. Viel interessanter sei es doch, mithilfe von Spieleinnahmen und aus eigener Kraft ein Top-Team zusammenzustellen, heißt es häufig. Das sogenannte „Pay-to-win“ hätte durch das Verbot ein Ende und es wäre wieder mehr Chancengleichheit gegeben.