„Hit me Bardy, one more time!“: „The Bard’s Tale IV: Barrows Deep“ im Gamescom-Preview

Ältere Spieler werden "Bard’s Tale" noch kennen. Nächtelang kämpften sie sich durch die Stadt Skara Brae. Am 18. September erfindet sich der Klassiker neu.
Foto: inXile Entertainment
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Ältere Spieler werden „Bard’s Tale“ noch kennen. Nächtelang kämpften sie sich in dem Rollenspiel durch die Stadt Skara Brae und verirrten sich in der Kanalisation oder Türmen – auf der Suche nach Schätzen. Das war Ende der 1980er. Am 18. September erfindet sich der Rollenspiel-Klassiker in „Bard’s Tale IV: Barrows Deep“ neu.

Skara Brae ist eine echte Stadt in Schottland. Und in Bard’s Tale ist unübersehbar, dass die schottischen Einflüsse sich auch im Fantasy-Setting niedergeschlagen haben. 100 Jahre nach den Ereignissen des ersten Spiels trägt man das typische Karo-Muster, den Tartan, aus den Highlands. Und die Musik und die Lieder sind sehr stark an die gälische Tradition angelehnt. Der Entwickler Inxile Entertainment konnte schließlich den schottischen Musiker Ged Grimes (Simple Minds, Danny Wilson) als Komponisten gewinnen.

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Die Stadt präsentiert sich typisch für das Genre als offene Welt, in der man sich frei bewegen kann. Und wer den Menschen in der Stadt zuhört, schnappt auch erste Hinweise auf mögliche, verborgene Schätze auf. Doch zunächst muss man dafür die ersten paar Minuten überstehen.

Für „Bard’s Tale IV: Barrows Deep“ müsst ihr die Vorgeschichte nicht kennen. Man muss wissen: Früher war Skara Brae eine Heimat für Abenteurer jeder Art von Menschen über Elfen, Zwerge bis zu Gnomen. Das hat sich zum Start des Spiels geändert: Extremisten und Fanatiker sind an der Macht, die alles Nicht-Menschliche verfolgen und ablehnen. Und diese Rassisten treiben recht schnell unseren Helden in den Untergrund: die Ruinen der alten Stadt Skara Brae, in der man sich Ende der 1980er bewegt hat. Wer ein gutes Gedächtnis hat, wird sich an das Karten-Layout erinnern – und bekannte Orte besuchen können. Nun allerdings sehr viel schöner in Szene gesetzt als vor 30 Jahren.

„The Bard’s Tale IV: Barrows Deep“ legt sehr viel Wert auf Atmosphäre und bietet etwas, das untypisch geworden ist: ein echtes Rollenspiel. Für seinen Charakter stehen dem Spieler nicht nur diverse Rassen zu Auswahl, sondern vier Archetypen: Krieger, Barde mit machtvollen Liedern, Schurke und Zauberer („Practioner“ im Spiel).

Zu jeder Klasse gehören viele, wirklich viele Fähigkeiten, die man sich typisch für ein Rollenspiel erarbeiten kann. Und dann kann man wählen, ob der Charakter Vieles gut kann oder ob er sich spezialisiert. Der Schurke beispielsweise kann so meisterhaft in den Schatten verschwinden, dass er für den Gegner so gut wie nie sichtbar ist. Aber Vorsicht: Setzt der Feind etwas ein, dass großflächig Schaden verursacht – dann trifft das auch den Schurken im Schatten.

Und damit sind wir beim Kampfsystem: Es ist rundenbasiert. Dem Gegner und dem Spieler selbst stehen dabei acht Felder für maximal sechs Figuren zur Verfügung, aus denen eine Party bestehen kann. Mit anderen Worten: In voller Besetzung ist die Bewegungsfreiheit etwas eingeschränkt. Jede Figur hat drei Aktionspunkte, mit denen sie ein anderes Feld besetzen, angreifen, andere unterstützen oder Energie für einen mächtigen Angriff sammeln kann.

Das sind die Basics. In der Praxis hat das etwas von Schach. Die hübsch animierten Kämpfe verlangen Voraussicht, taktisches Geschick und das richtige Zusammenspiel der Fähigkeiten der Party-Mitglieder. Die Kämpfe, die wir bei der Gamescom-Präsentation gesehen haben, waren noch leicht – sie zeigen aber, wohin die Reise geht. Mal eben so durchgekämpft hat man sich in Bard’s Tale IV nie.

Wenn ihr nicht gerade kämpft, bewegt ihr euch in der Ego-Perspektive stellvertretend für die gesamte Party durch die Gegend, betretet Geschäfte oder spürt verborgene Schätze auf. Und dann gibt es ja noch die Hauptgeschichte. Und in der geht es natürlich um den Kampf gegen die Fanatiker, um aus Skara Brae wieder eine weltoffene Stadt für alle Rassen zu machen.

Daneben gibt es dann noch nette Gimmicks wie Rätseleinlagen bei bestimmten Gegenständen. Wenn man die Lösungen ausgeknobelt hat, wird man belohnt: Eine Waffe beispielsweise erhält so bestimmte neuen Fähigkeiten oder wird noch mächtiger. Es sind viele gute Ideen in Bard’s Tale IV eingeflossen, und das Spiel hat seinen eigenen Charme. Ein paar Abstriche muss man machen. Schließlich handelt es sich am Ende nicht um ein poliertes AAA-Spiel, sondern es ist über eine Kickstarter-Kampagne entstanden: Zwischensequenzen sind kaum animiert sind, sondern werden über hübsch gezeichnete Bilder erzählt.

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