Deutscher WM-Kader: Löw streicht Sané – Fans flippen aus

Bundestrainer Joachim Löw fährt ohne Leroy Sané zur WM nach Russland. Für viele DFB-Fans ist das nicht nachvollziehbar. Im Netz ist die Empörung groß.
Foto: dpa
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Bundestrainer Joachim Löw hat seinen endgültigen WM-Kader bekannt gegeben – und mit der Streichung von Leroy Sané dabei für einen echten Paukenschlag gesorgt. Die Fans der deutschen Nationalmannschaft zeigen sich in den Sozialen Netzwerken mehr als überrascht – und zeigen wenig Verständnis für Löws Entscheidung. Genauso wie Beobachter des englischen Fußballs.

„Löw hat wohl zuviel Haarspray inhaliert, anders ist die Nicht-Nominierung von Sané nicht zu erklären“, schreibt ein User auf Twitter. Ein anderer Nutzer meint: „Leroy Sané not in the Germany World Cup Squad? Sané out – InSane“ (deutsch: „Leroy Sané nicht im deutschen WM-Kader? Sané raus – Verrückt“).

https://twitter.com/realObjectivist/status/1003582887046852609?ref_src=twsrc%5Etfw

Der 22 Jahre alte Sané spielte in der abgelaufenen Spielzeit die Saison seines Lebens. Beim englischen Meister Manchester City kam der pfeilschnelle Außenstürmer auf 32 Einsätze, erzielte dabei zehn Tore und bereitete 15 Treffer des Teams von Star-Trainer Pep Guardiola vor. Nur vier Spieler haben bessere Scorerwerte aufzuweisen: Liverpools Mohamed Salah (32 Tore/elf Assists), Tottenhams Harry Kane (30/3), Sanés Teamkollegen Raheem Sterling (18/15) und Sergio Agüero (21/6). Selbstredend fahren die anderen Spieler alle zur WM nach Russland.

Die Meinungen der Fans sind eindeutig: „Sané fährt nach Hause! Ist Löw betrunken? Spielt überragend bei City, bester Nachwuchsspieler der Premier League. Stattdessen dürfen Brandt oder Rudy mit. Ist das peinlich!“, schreibt ein Twitter-User. Ein anderer wundert sich: „Löw lässt den besten deutschen Flügelspieler der Saison zuhause. Ich frage mich: Warum?“ 

Vor allem die Nominierung von Bayern Münchens Mittelfeldspieler Sebastian Rudy, der beim deutschen Meister keine Hauptrolle spielte, stößt einigen Usern übel auf. „Da spielst du als Sané die Saison deines Lebens, wirst unter Pep Guardiola Meister in der Premier League, bist in 32 Spielen an 25 Toren beteiligt und dann kommt Löw und sagt: ‚Joooa gut sicherlich – der Sebastian Rudy ischt immermal auuu ein supper Spieler‘“

Warum Löw auf den wohl stärksten deutschen Spieler der abgelaufenen Saison freiwillig bei der WM verzichtet, ließ der Bundestrainer zunächst offen. Er sprach auf der offizieleln Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Montagmittag lediglich von einem engen Rennen, ließ keine Nachfragen zu: „Die Entscheidung war wahnsinnig knapp. Bei einem 100-Meter-Lauf bei Olympia müsste man ein Zielfoto machen“, sagt Löw.

Später ergänzte Löw: „Leroy ist ein riesiges Talent, absolut. Ab September werden wir wieder mit ihm arbeiten. In seinen bisherigen Spielen für die Nationalmannschaft ist er noch nicht so richtig angekommen. Er hat sich charakterlich einwandfrei und korrekt verhalten, daran lag es nicht. Wir haben uns für julian Brandt entschieden, beide sind schnell und dribbelstark. Brandt hat zudem beim Confed Cup gut gespielt.“

Sportliche Kriterien können jedoch eigentlich keine Grundlage der Entscheidung gewesen sein. Vielmehr ist wahrscheinlicher, dass Löw insgeheim doch Zweifel an Sanés Teamfähigkeit hatte und der Bundestrainer vermutete, dass der Außenbahnspieler beim Turnier in Russland für Ärger sorgen und damit die Harmonie im deutschen Kader stören könnte.

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